Lensian wirkt aus der Luftgesehen zusammen mit den Rundlingen Schreyahn und Ganse wie drei Perlen an einer Perlenkette. Die Parzellen der drei Rundlinge grenzen eng aneinander an. In Lensian gibt es vier Hallenhäuser unter Denkmalschutz. Schon vor der Verkopplung von 1832 wurde eine veränderte Straßenführung vorbereitet und wenig später durchgeführt. Das zu diesem Zweck abgerissene Hallenhaus wurde an anderer Stelle ersetzt. Es entstand eine Gastwirtschaft, die später zur Kultureinrichtung „Schwarze Hahn“ umgewandelt wurde – heute kein Tagungshaus mehr. Durch die Landesstraße wird der Rundling leider in zwei Hälften geteilt.
Obwohl Lensian kein Kirchdorf war, die eine Straßenseite nach Satemin, die andere nach Wustrow eingepfarrt ist, gab es in Lensian viele Jahre eine Schule. Schule, Schmiede und Stellmacherei sowie ein Kolonialwarengeschäft existieren nicht mehr. Lensian gehört zum Vorschlagsgebiet für das UNESCO-Weltkulturerbe und trotz der Nichtberücksichtigung auf der deutschen Tentativliste Teil der historischen Kulturlandschaften Niedersachsens von besonderer Bedeutung und als kulturelles Sachgut zu schützen.
Geschichtliches
Eine erste Erwähnung mit dem Namen Lentzan (polabisch für Brache, Neubruch) finden wir 1360 im Lüneburger Lehnsregister. Etwa hundert Jahre später führt das „Winsener Schatzregister“ von 1450 fünfeinhalb Hakenhufen auf. In der Verkopplungskarte von 1832 werden 11 Halbhufner und 2 Kossater aufgeführt.
Es gab zwei Brände in Lensian. Der Brand 1814 betraf den Südteil, der Brand 1843 zerstörte acht Höfe im West- und Nordteil. Die größte Veränderung aber geschah durch die veränderte Straßenführung mitten durch den Rundling.
Mehr Informationen über die Entwicklung von Lensian können in der Broschüre des Rundlingsvereins, Heft 9: „Ganse und Lensian-Schreyahn“ nachgelesen werden.