Bussau

Buszeue, Bussow (nach slawischem Personennamen)

Dorfplatz mit Milchbank im Rundling Bussau (Foto: Rolf Mraz)

Bussau ist ein Sackgassendorf und einer der am besten erhaltenen Rundlinge im Wendland. Der Dorfinnenraum ist noch von vielen giebelständigen, denkmalgeschützten Hallenhäusern umrahmt. Die ursprüngliche Parzellenstruktur, die allen Höfen gleichermaßen den Zugang zu den Feuchtwiesen ermöglichte, ist bis heute erhalten geblieben. Die sehr enge Zufahrt zum Rundling erzeugt das Gefühl, ein Privateigentum zu betreten.
Typisch für Rundlinge ist auch die Lage der Kirche vor dem Ortseingang, von der bei nur der Turm als alter Feldsteinbau erhalten. Das heutige, bescheidene Kirchenschiff wurde in den 1970er Jahren errichtet, nachdem der alte Fachwerkbau abgerissen worden war. Die ehemalige Schule existiert nicht mehr.

Hinter dem Rundling befindet sich die Pachtmühle, die allerdings in Privatbesitz ist. Zu besonderen Anlässen kann ein von Breselenz nach Bussau transloziertes Mühlengebäude mit Wasserrad besichtigt werden.

Attraktion in Bussau ist auch die „Kleine Kneipe Bussau“ mit bayrischem Biergarten und altem Tanzsaal oben im Gebäude.

Die aktive Dorfgemeinschaft veranstaltet jährlich einen Ostermarkt und nahm viele Jahre an der Kulturellen Landpartie teil. Und der Bussauer Posaunenchor spielt nicht nur in Bussau auf. Bussau gehört zum Vorschlagsgebiet für das UNESCO-Weltkulturerbe.

Geschichtliches

Ortsgrundriss nach Verkoppelungskarte

Eine erste Erwähnung mit dem Namen Buszeue (abgeleitet von einem slawischen Personennamen) finden wir 1330 im Lüneburger Lehnsregister. 1360 weist das Register fünf Vollbauern, zwei Kossater (Kleinbauern ohne eigenes Land) und eine Mühle aus.

Etwa hundert Jahre später führt das „Winsener Schatzregister“ von 1450 vier Höfe auf. Später hatten sich die Höfe im Rundling durch Teilung verdoppelt. In der Verkoppelungskarte von 1822 werden zehn Halbhufner, ein Kossater und ein Brinksitzer angeführt.

Eine ausführliche Beschreibung der historischen Entwicklung von Bussau ist nachzulesen in der Broschüre des Rundlingsvereins, Heft 1 „Der Rundling Bussau“.