Jameln

Jemelen, Jamell (slawisch für Hopfen)

Jameln ist ein großer Rundling mit mehreren Ortserweiterungen. Trotzdem kann der Rundlingskern noch gut erfahren werden. In Jameln stehen drei der ältesten Zweiständerhäuser (1611, 1681, 1719), ein kleines Altenteilerhaus „Weberkate“ von 1791, ein sehr frühes Backsteinbauernhaus im Hallenhausstil von 1867 und Scheune mit Göpelhaus von 1826.
Derzeit ist im Zweiständerhaus von 1681 (Hundert-Taler-Haus) Geschäftsstelle des Rundlingsvereins. Das älteste Zweiständerhaus ist Ferienhof (De lüt Ferienhof), der jüngere Zweiständer enthält das weit über die Grenzen des Wendlands bekannte Restaurant „Altes Haus“. Jameln ist Bioenergiedorf; der Rundling an das Nahwärmenetz der Biogasanlage angeschlossen und hatte die erste Biogastankstelle in Deutschland.

Am Dorfeingang von Jameln befinden sich zwei Gastwirtschaften, die leider nicht mehr als solche fungieren. Der „Grappenkopp“ hat seinen Betrieb ganz aufgegeben, „Soetbeer“ veranstaltet noch Familienfeiern und Dorffeste, wie den Karneval der Karnevalgemeinschaft Jameln – Breselenz.

Die Jamelner Mühle liegt weit außerhalb des Rundlings am Jamelner Mühlenbach und wird heute als Ferienhaus vermietet. Weit außerhalb des Rundlings liegt auch der ehemalige Bahnhof, der heute ein Wohnhaus ist. Bahnhöfe damals waren zum Transport von Vieh und landwirtschaftlichen Erzeugnissen geplant, nicht zum Personenverkehr. Daher erklärt sich ihre Lage außerhalb der Dörfer.

Geschichtliches

Eine erste Erwähnung mit dem Namen Jemelen (polabisch für Hopfen) finden wir 1360 im Lüneburger Lehnsregister. Etwa hundert Jahre später führt das „Winsener Schatzregister“ von 1450 vier Hakenhufen, einen Kossater und einen Müller auf.

In der Verkopplungskarte von 1850 werden vier Halbhufner, ein Halbhufner aufgeteilt in ein Drittel- und ein Sechstelhof, sechs Viertelhufner, ein Kossater und ein Brinksitzer aufgeführt. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg (Anfang der 50er Jahre) standen in Jameln noch mehrere Zweiständerhäuser nebeneinander in einer Reihe. Heute ist davon nur noch das sog. Hundert-Taler-Haus erhalten.

Jameln um 1950