Güstritz ist ein aus früheren zwei Rundlingen zusammengelegter Großrundling: Alt-Güstritz und Brese. Bis heute sind die Hofstellen unterschiedlichen Kirchspielen zugeordnet: Alt-Güstritz zu Satemin, Brese zu Wustrow. Um 1830 wurde der Rundling neu aufgebaut und einige Hofstellen an die Hauptstraße verlegt. Neben den vielen gut erhaltenen Vierständerhäusern hat Güstritz zwei ortbildprägende Kossaterhäuser aus dem 18. Jahrhundert und eine sog. Kaliburg aus der Gründerzeit. Auch an der Hauptstraße stammen einige Gebäude aus der Zeit des Kaliabbaus, von dem die Bauern durch Förderzins profitierten. In Güstritz wird noch auf mehreren Höfen Landwirtschaft betrieben. Ein landwirtschaftlicher Betrieb baut Biogemüse an und vertreibt Bio-Feldgemüse. Die Kommune Güstritz betreibt einen Hofladen und beackert ihre Felder wie vor hundert Jahren mit Kaltblutpferden. In einem Vierständerhaus ist eine Fahrradstube untergebracht. Güstritz hält jährlich einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt ab und ist Anziehungspunkt während der Kulturellen Landpartie. Das ehemalige Kalthaus wird von der Dorfgemeinschaft als Dorftreff genutzt und soll zu diesem Zweck saniert werden. Außerhalb von Güstritz liegt die Villa Wendland, eine Villa aus der Blütezeit des Kaliabbaus in der Region. Heute ist hier ein Pension und ein Kaffeegarten. Güstritz gehört zum Vorschlagsgebiet für das UNESCO-Weltkulturerbe und trotz der Nichtberücksichtigung auf der deutschen Tentativliste Teil der historischen Kulturlandschaften Niedersachsens von besonderer Bedeutung und als kulturelles Sachgut zu schützen. |
Vierständer, Dreiständer und „Rübenburg“
Geschichtliches
Eine erste Erwähnung mit dem Namen Gustrytze (Bedeutung unklar) finden wir 1394. Etwa hundert Jahre später führt das „Winsener Schatzregister“ von 1450 fünf Hakenhufen und zwei Kossater auf. In der Verkopplungskarte von 1831 werden zwei 21 Halbhufner und drei Kossater aufgeführt.
Mehrere Brände im 19. Jahrhundert, zuletzt 1851, veränderten den Rundling.