Wendland ist keine altüberlieferte Gebietsbezeichnung. Der Begriff kam erst um 1700 auf, als ein Pfarrer aus Wustrow über die Sprache, Gewohnheiten, Bräuche und Sitten der polabischen Bewohner dieses Landstrichs berichtete. Er betrachtete die Bewohner in den Dannenbergischen Ämtern als Wenden und benannte danach das Gebiet als Wendland. Behauptungen, wonach das Wendland traditionell auf die unmittelbare Umgebung der Kreisstadt Lüchow (Wendland) beschränkt sei, lassen sich historisch nicht belegen.
Vielmehr erstreckte sich das Siedlungsgebiet der namensgebenden Wenden einst auch über den heutigen Landkreis Lüchow-Dannenberg hinaus auf weitere Teile Niedersachsens sowie auf Teile anderer Bundesländer. Aus der Zeit des Königreichs Hannover wurde es auch als „Hannoversches Wendland“ bezeichnet. Es gliederte sich in die Naturräume des Hohen Drawehn, einer Endmoräne, den Niederungen des Niederen Drawehn mit Jeetzel und Dumme und der Elbe-Talaue und den Geestinseln von Langendorf, Höhbeck, Öring und Lemgow sowie die Gartower Flugsand-Anhöhe und kleinere Flugsandinseln. Trotz flurbereinigender Maßnahmen und Entwässerungen lassen sich diese kleinteiligen Landschaftsräume auch heute noch erfahren – mit dem Fahrrad!
An Popularität gewann die Bezeichnung ab den 1970er Jahren vor allem im Kontext der Anti-Atom-Proteste und der damit in Zusammenhang stehenden Gründung der „Republik Freies Wendland“.