Das sehr geschlossene Bild von Satemin ist Ergebnis eines großen Dorfbrandes im Jahr 1850. Den Spruchbalken der Häuser ist zu entnehmen, dass sie alle in kurzer Zeit nach dem Brand errichtet wurden, wodurch das Dorf sehr einheitlich wirkt, trotz der individuellen Unterschiede der Häuser.
Satemin ist Kirchdorf. Zum Kirchspiel Satemin gehören die Rundlinge Ganse, Jabel, Schreyahn sowie einige Höfe der Rundlinge Lensian und Güstritz. Die Feldsteinkirche gehört zu den ersten Dorfkirchen im Wendland. Vermutlich wurde die Kirche in Satemin als Feldsteinkirche mit Turm kurz vor 1309 errichtet. Damit stammt sie aus der gleichen Zeit wie die Kirche in Zeetze. Der Turm wurde allerdings später erneuert und stark verändert. In der Kirche ist ein Taufengel zu bestaunen.
Das Landhotel Markthof Satemin betreibt auch ein Café und ab 2023 wieder ein Restaurant. Es ist ein ruhiger Ort für die Übernachtung „mitten drin im Rundling“. Auch in Satemin EINS kann man gut übernachten. Die in einem ehemaligen Schweinestall angebotenen zwei Ferienwohnungen sind sehr einladend und versprechen einen erholsamen Urlaub. Von Satemin aus lassen sich schöne Fahrradtouren in die Welt der runden Dörfer machen! Neueste Attraktion ist die Eröffnung einer alten Scheune, die – neben der Kirche und dem Spritzenhaus als einziges Gebäude den großen Brand überstanden hat. Diese alte Scheune stand viele Jahre leer und wurde dem Verfall überlassen, bis sie von zwei Sateminern saniert und gerettet wurde. Heute ist die Alte Scheune Satemin ein öffentlicher Ort der Kultur und Kunst und lädt ein zum kleinen Imbiss oder Kaffee und Kuchen. Damit hat der Fotograf Andreas Schoelzel neben anderen Künstlern in seinem Haus einen Ort für die Ausstellung seiner Werke gefunden. Die Alte Scheune Satemin macht mit bei den jährlichen Veranstaltungen von Wagen und Winnen, Kunstperlen in Altmark und Wendland. In Satemin 27 befindet sich das Atelier im Rundling von Helion mit interessanten Ausstellungen.
Jährlich lockt der Sateminer Pfingstmarkt Menschen an von nah und fern. Früher war dies ein begehrter Markt in der Region außerhalb der Städte. Man sagt, dass sich auf dem Sateminer Markt als „Kieke-Markt“ die eine oder andere Hochzeit angebahnt hat. Heute präsentieren Künstler und Kunsthandwerker dort ihre Werke und bieten sie zum Verkauf an. Kunsthandwerk und Kunst spielen wie überall im Wendland auch in Satemin das ganze jahr hindurch eine bedeutende Rolle.
Der große Dorfplatz ist für Kinder ein attraktiver Spielplatz. An der Milchbank trifft man sich zu Radtouren oder einfach zum Klönen. Die Pflege des großen Dorfplatzes leistet der Dorfgemeinschaft, die als Verein auch etliche Veranstaltungen für die Dorfbewohner durchführt und über die Geschicke des Rundlings berät. Satemin gehört zum Vorschlagsgebiet für das UNESCO-Weltkulturerbe und ist trotz der Nichtberücksichtigung auf der deutschen Tentativliste Teil der historischen Kulturlandschaften Niedersachsens von besonderer Bedeutung und als kulturelles Sachgut zu schützen.
Geschichtliches
Satemin ist aus zwei Dörfern zusammengesetzt: Alt-Satemin und der Wüstung Klein-Satemin bzw. Prilipp (Anhängsel). Eine erste Erwähnung mit dem Namen Tzatemyn (Bedeutung unklar) finden wir 1309 im Lüneburger Lehnsregister. Etwa hundert Jahre später führt das „Winsener Schatzregister“ von 1450 zehn Vollbauern (Hufner) und einen Kossater (Kleinbauer ohne Land) auf.
Bis zum 19. Jahrhundert vermehrt sich die Höfeanzahl durch Hofteilungen: 1843 werden 23 Halbhufner, zwei Viertelhufner, ein Kossater und zwei Brinksitzer aufgeführt. Zwischen Satemin und Güstritz war ein slawisches Gräberfeld, das vermutlich noch bis zum Bau der Kirche in Satemin (um 1309) in Betrieb war.
Mehr Informationen zum Nachlesen gibt es in der Broschüre des Rundlingsvereins Heft 3: „Der Rundling Satemin im Wendland“.